2018-09-25

Heute ist Vollmond!

Mond.jpgMachtvoller Schein und scheinbare Macht.
 
Voll der Mond! Heute am 25. September 2018 ist wieder Vollmond. Im Mondzeichen Widder. Wölfe heulen ihn an, Menschen fotografieren ihn gerne. Der Vollmond macht uns aggressiv und raubt uns den Schlaf. Viele Betroffene können bei Vollmond sogar im abgedunkelten Schlafzimmer nicht schlafen. Die einen machen kein Auge zu, die anderen wandeln im Schlaf durch die Gegend. Vollmondgeschichten kann jeder erzählen, doch die Wissenschaft steht vor einem Rätsel. Betroffene wissen es: Ich bin mondsüchtig.
 
Der Mond beeinflusst die Pflanzenkultur und die Gezeiten. Warum sollte er nicht auch eine Wirkung auf unser Verhalten haben?
 
„Vollmond macht wahnsinnig”. In vielen Sprachen besteht immer noch ein klarer sprachlicher Zusammenhang zwischen Mond (lateinisch „luna”, die Mondgöttin) und Wahnsinn: englisch „lunacy” (Wahnsinn), italienisch „lunatico (wahnsinnig), französisch: „avoir des lunes” (verrückt sein).
 
Im England des 18. Jahrhunderts gab es sogar in der Rechtssprechung einen klar definieretn juristischen Unterschied zwischen einem „lunatic”, der monatlich bei Vollmond durchdreht und einem „insane”, der immer und hoffnungslos verrückt ist.
 
Anders als im Deutschen ist in vielen Sprachen der Mond weiblich und die Sonne männlich. Das Weibliche wird als lunar, subtil und wechselhaft empfunden. Das Männliche als direkt und ungestüm. Unsere Kultur hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vom solaren zum lunaren Bewusstsein verschoben. Intuition, Geheimnis und Subtilität anstelle von Rationalismus und Hemmungslosigkeit.
 
Mond und Magie, das gehört schon von alters her zusammen. Geister tauchen wie jeder weiß um Mitternacht und bei Vollmond auf und nur in einer Vollmondnacht verwandeln sich harmlose Menschen in reißende Werwölfe. Die Nacht ist auch die Zeit der Hexen und Magier und ihre Göttin ist der Mond. Von ihm, den sie stellvertretend für die „dreifache Göttin”, die Trinität von Artemis (zunehmender Mond), Selene (Vollmond), und Hektate (abnehmender und Neumond) anbeten, beziehen sie ihre magische Kraft, „sila” genannt. Am stärksten ist diese Kraft bei Vollmond. Die Wicca Hexengruppen rufen ihre Mitglieder heute wie damals in den Vollmondnächten des Jahres zusammen.
 
Die Karte „der Mond” wird oft als problematisch und negativ empfunden. Sie steht für eine schwierige emotionale und Angst auslösende Phase und erzeugt Unsicherheiten. Wir sehen zwei graue Türme auf der Karte, die an die Säulen der Hohepriesterin, die Sphinxen des Wagens und die angeketteten Wesen auf der Karte „der Teufel” erinnern. Der Mond fordert uns auf, über unsere Begrenzungen zu gehen und den Torweg der beiden Türme zu passieren. Dazwischen windet sich das Wasser des Unbewussten zu den Bergen des Höheren Bewusstseins. Keine Menschen sind auf der Karte abgebildet. Dort, wo Platz für sie wäre, sehen wir einen Hund und einen Wolf. Ein wildes und ein domestiziertes Tier. Der Wolf weckt unsere animalischen Instinkte, die wir transformieren müssen. Zwischen ihnen kriecht der Krebs aus dem Wasser. Er symbolisiert Gefühle und Ängste. Der Krebs ist nur halb aus dem Wasser aufgetaucht, wie eine Urangst, die in uns hoch kriecht. Wir sollen uns unseren Ängsten stellen und sie mit unserer Intuition erfolgreich überwinden.
 
„Der Mond” liegt als mittlere Karte in der letzten Reihe der großen Arkana. Sie beginnt mit den Verstrickungen des Teufels, von denen man sich beim Turm mit Gewalt befreit. Darauf folgt die Zuversicht des Sterns. Nun führt der Weg aus der Tiefe wieder in die Welt. Verborgene Urängste kommen jetzt ans Tageslicht. Der Mond zeigt uns diese schwierige Etappe der Heldenreise und der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit. Die Zahl XVIII wird u.a. als Zahl der Schwelle zum Licht beschrieben.
 
Da der Mond auch das Motiv des Wahnsinns hat, kann die Karte in manchen Legungen tatsächlich Wahnsinn bedeuten. Aber nur, wenn der Wahn ein Thema ist. Bei Menschen mit Gemütsschwankungen kann er auf Depressionen hinweisen. Durch die Schwerkraft regiert der Mond über Ebbe und Flut. Durch das Steigen und Fallen der Gezeiten, zusammen mit der Veränderung des Mondes vom Neumond zum Vollmond, ist der Mond eine Karte der Zyklen. Er kann für Situationen stehen die wiederkehrend sind.
 
Mit freundlicher Genehmigung von Tatjana Potemkin vom Tarotsalon Hamburg stelle ich ihre Karte „der Mond” über diesen Beitrag.
 
Tarot München wünscht eine entspannten Vollmondtag.

Admin - 19:26:30 @

 
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